Klettern

Klettersteig oder Via Ferrata

Das Klettersteiggehen ist eine Variante zwischen normalem Bergwandern und Freiklettern. «Via Ferrata» bedeutet aus dem Italienischen übersetzt «Strasse aus Eisen oder Eisenweg». Es handelt sich um einen mit Eisenleitern, Eisenstiften, Klammern und Stahlseilen gesicherten Kletterweg am natürlichen oder künstlichen Fels. Diese Vorrichtungen werden einerseits als zusätzliche Griffe und Tritte für die Fortbewegung genutzt und andererseits für die Selbstsicherung mittels Klettersteigset. In schwierigen Klettersteigen kann die Selbstsicherung auch durch einen Seilschaftsverband ergänzt werden.

Das Klettersteiggehen liegt bei allen Altersgruppen voll im Trend: egal ob Einzelpersonen, Paare oder Familien. Geeignet vom Einsteiger bis zum Profi.

DIE WESENTLICHSTEN FAKTEN IM ÜBERBLICK

KÖRPERLICHE VORAUSSETZUNGEN

Gutes Gleichgewichtsgefühl
Kraft in Armen und Beinen
Schwindelfrei

AUSRÜSTUNG

Bergschuhe, Handschuhe, Anseilgurt, Klettersteig-
Sicherungsset mit Falldämpfer und Helm (Beratung
im Fachhandel ist empfehlenswert)
Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke, Handy, Verpflegung, Sonnenschutz

SCHWIERIGKEITSGRADE

Es gibt zwei gängige Skalen: Die Hüsler-Skala
von K1 bis K6 und die Schall-Skala von A bis F.
Sie erstrecken sich jeweils von leicht über mittel
bis hin zu extrem schwierig
Klettersteige kann man geführt oder in Eigenregie
begehen

VORSICHT

Nicht bei Regen, Gewitter, Nebel oder starkem Wind
Die Sicherung mit einem Drahtseil wirkt bei Gewitter wie eine Stromleitung!
Vorsicht vor Steinschlag

Region Graubünden

Abenteuer in der Natur Metropole der Alpen

Klettersteig Pinut

WO EINST DIE BAUERN ZUM HEUEN GINGEN

Wo früher einmal die Bauern über Holzleitern auf den Pinut zum Heuen gingen, kann man heute eine schöne Klettersteig-Tour über den Flimserstein geniessen. Die historische Ferrata aus dem Jahr 1907 wurde inzwischen total renoviert. Nebst einer traumhaften Aussicht lässt sich hier – mit dem nötigen Respekt und den richtigen Sicherheitsmassnahmen – Nervenkitzel ohne Risiko erleben. Der Weg führt über drei beinahe senkrechte Felsstufen und zwei Terrassen. Ein Highlight ist der rund 20 Meter lange, natürliche Tunnel. Gleich darunter hat es ein grosses Loch, das zwar durch eine liegende Leiter abgedeckt ist, aber prickelnde Tiefblicke gewährt. Der Schwierigkeitsgrad K1 – K2, leicht bis mässig schwierig, ist auch für Kinder ab 14 Jahren geeignet.

Klettersteig Sulzfluh St. Antönien

DER HERAUSFORDERNDE KLASSIKER

Der erste Klettersteig Graubündens, der «Klettersteig-Klassiker» im Rätikon, entstand im Jahr 2005. Er führt zuhinterst im Tal von St. Antönien durch die Südwand auf den Gipfel der Sulzfluh. Mit viel Felskontakt, kraftraubenden Steilpassagen und sehr luftigen Querungen geht’s auf dieser Via Ferrata ordentlich zur Sache. Der zweite und steilere Teil besticht durch eindrückliche Quergänge in fast senkrechten Plattenschüssen und einem Balanceakt auf dem «Deichmann-Steg». Zuletzt folgt die «Klagemauer», der körperlich anstrengendste Routenteil. Fantastische Aussichten gibt’s beim Gipfelkreuz. Die anspruchsvolle, ziemlich lange Route mit Schwierigkeitsgrad K4 – K5, ist geeignet für geübte Klettersteiggeher mit einer guten Kondition – nicht für Anfänger.

Familien-Klettersteig Partnunblick, St. Antönien

Dieses Felserlebnis ist technisch leicht angelegt und fordert wenig Armkraft. Die Via Ferrata ist nahezu ideal für einen unvergesslichen Familienausflug, da sie sich auch toll mit einer Ruderbootsfahrt auf dem Partnunsee verbinden lässt. Wer Lust hat, fährt zum krönenden Abschluss mit dem Trottinett runter ins Tal! Der Schwierigkeitsgrad A/B, leicht bis mässig schwierig, ist auch geeignet für Kinder ab ca. 8 bis 10 Jahren sowie für Anfänger.

Region Berner Oberland

Im Banne des Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau

Rotstock

KLETTERSTEIG MIT NORDWAND-REIZ

Die Route führt durch eine 260 m hohe Wand im rechten Ausläufer der Eigerwand. Ebenfalls lockt dieser Klettersteig mit einem alten Stollenloch, denn in der Nordwand des Rotstocks war bis 1903 für die Jungfraubahn Endstation. Die Route mit Schwierigkeitsgrad B, mässig schwierig, empfiehlt sich für Klettersteiggeher und erfahrene, schwindelfreie Bergwanderer mit dem nötigen Rüstzeug. Der Klettersteig ist grundsätzlich zwar einfach, wird aber wegen des ungesicherten und schwierigen Abstieges nicht für Anfänger empfohlen.

Klettersteig Mürren-Gimmelwald

ABWÄRTS STATT AUFWÄRTS

In der Regel geht’s beim Klettersteigen hinauf, doch diese spektakuläre Via Ferrata besteht aus einer Querung, die 300 m tiefer endet! Hoch über dem Lauterbrunnental, entlang der steilen Felswand von Mürren, führt der Weg hinunter nach Gimmelwald. Die steilen Passagen sind mit Treppen, Leitern und Eisenklammern entschärft. Für Nervenkitzel sorgen die schwindelerregenden Tiefblicke, die Traversierung der Schlucht mit einer Tyrolienne (Seilrutsche) und die Überquerung der Schlucht am Ende des Steigs mittels einer Nepalbrücke. Der Schwierigkeitsgrad C ist schwierig. Anfängern wird empfohlen, den Steig mit einem Bergführer zu begehen.

Region Tessin

Zwischen Palmen und Gletschern

Via Ferrata dei tre signori

FELSENGENUSS IN DER SONNENSTUBE DER SCHWEIZ

Die zerklüftete Felswand Sasso Torrasco erhebt sich über Monte Carasso zwischen Mornera und der Capanna Albagno. Dort befindet sich die Via Ferrata dei Tre Signori, die aus drei Klettersteigen besteht: Die Via Media mit mässiger bis mittlerer Schwierigkeit (B bis C), die Via Difficile mit mittlerer bis hohen Schwierigkeit (C bis D) und die Via Media di Collegamento mit mässiger bis mittlerer Schwierigkeit (B bis C). Ein besonderes Highlight der Tour ist die 15 m lange Hängebrücke am Ende der Variante Via Difficile. Von oben gibt es einen herrlichen Ausblick über die umliegenden Berge.

Region Wallis

Inmitten der majestätischen Viertausender und faszinierenden Gletscher

Klettersteig Jägihorn

HOCH HINAUS

Dieser Panoramaweg im Gebiet Hohsaas zählt zu den schönsten Klettersteigen der Schweiz und ist zudem die höchste Via Ferrata der Westalpen! Mit dem Schwierigkeitsgrad B/C, mässig schwierig bis schwierig, bietet sie prickelnde Felserlebnisse für Fortgeschrittene. Die mit 1000 m Stahlseil, 400 Haken, 5 Leitern und Attraktionen wie einer Drahtseilbrücke oder einem Kletternetz ausgestattete Route sorgt für puren Klettersteiggenuss. Getoppt von herrlichen Tief- und traumhaften Weitblicken. Und der Gipfel: Oben angekommen, wird man mit einer spektakulären Aussicht auf Weissmies, Allalinhorn und die Mischabel-Gruppe belohnt.

Klettersteig Schweifinen

IN 3 ETAPPEN HOCH ÜBER DEN DÄCHERN VON ZERMATT

In drei unterschiedlich schwierigen Teilen eingerichet (A, B und C), vereint diese Via Ferrata Spannung, Tiefblicke und herrliche Aussichten. Willkommen hoch über den Dächern von Zermatt. Mehr Infos hier

Teil A
Länge 2.9 km, Dauer 1:15 Std., Aufstieg 314m, Abstieg 314 m, Niedrigster/höchster Punkt 1’605/1’925m

Teil B
Länge: 3.3 km, Dauer 2:15 Std., Aufstieg 458m, Abstieg 458m, Niedrigster/höchster Punkt 1'608/1’972m

TEIL C
Länge: 5.5 km, Dauer 3:30 Std., Aufstieg 791m, Abstieg 791m,Niedrigster/höchster Punkt 1'603/2’164m

Ausgangspunkt: Sunstar Hotel Zermatt

Der Berg ruft!